Martin-Gropius-Bau

Fassade Gropius Haus

Wols Photograph "Der gerettete Blick" & Ai Weiwei "Evidence"

Wolfgang Schulze, genannt Wols, wurde 1913 in Berlin geboren. Als Maler und Grafiker gilt er als wichtiger Wegbereiter des Informels. Wols wächst in Dresden auf, wo er durch ein Praktikum im Atelier der Dresdner Fotografin Genja Jonas schon früh professionell mit der Fotografie in Kontakt kommt. Den künstlerisch ambitionierten und unangepassten jungen Mann zog es 1932 von Dresden nach Paris, wo er als Porträtfotograf seine Laufbahn begann. Bis 1939 entstand ein eindrucksvolles fotografisches Werk, das Wols nach 1945 aufgrund widriger Lebensumstände und seiner Hinwendung zur Zeichnung und Malerei nicht fortsetzte. Nach seinem frühen Tod 1951 geriet er zunehmend in Vergessenheit.
Weitere Informationen zu Wols siehe Wols-Retrospektive.

Zeitgleich wird die Ausstellung Evidence von Ai Weiwei im Gropius-Bau gezeigt. Kein anderer chinesischer Künstler ist im Westen so populär wie Ai Weiwei. Er ist Künstler, Architekt und Politiker. Es ist eine politische Ausstellung, die  AiWeiwei für Berlin in seinem einfachen Studio am dörflichen Stadtrand von Peking entwarf. Dort darf er zwar arbeiten, doch vor seinem Tor sind ein Dutzend Überwachungskameras angebracht.
Geboren 1957, wächst er als Sohn eines Dichters und Regimekritikers in der Verbannung auf. 1978 studiert er an der Pekinger Filmakademie. In den Jahren 1981-1993 lebt er in den USA. Dort begeistert er sich für die Ideen von Marcel Duchamp und Andy Warhol. 1993 kehrt er nach Peking zurück und beginnt konzeptionell zu arbeiten. Ai Weiweis Konzeptkunst war (und ist) revolutionär für China, ein Land, das den Künstlern bis dahin nur bestimmte Ausdrucksformen gestattete. Wer Formen kontrolliert, der kontrolliert auch Inhalte.
Nach der Teilnahme an der documenta 12, folgten weitere große internationale Ausstellungen, zuletzt 2013 die  Biennale von Venedig. Zudem machte er sich als Architekt und Ausstellungsmacher einen Namen. 2011 wurde er verhaftet und wegen angeblicher Steuervergehen verklagt. Seitdem darf er China nicht mehr verlassen. Auch darf er in keinem Museum Chinas ausstellen. Die großenteils eigens für die Ausstellung entstandenen Exponate – 30 aktuelle, zum Teil raum­füllende Arbeiten – dokumentieren Situationen aus dem Leben des bedeutenden chinesischen Künstlers: seine Gefangenschaft, die dort erfahrenen Misshandlungen, die Überwachung auf Schritt und Tritt. In 18 Räumen im Erdgeschoss des Gropius-Baus sowie im imposanten Lichthof sind die Arbeiten Ai Weiweis ausgestellt. Auf 3000 Quadratmetern werden Fotos, Installationen, Objekte und Videos gezeigt.

Das Museum

Eingangsbereich des Martin-Gropius-Bau

Martin-Gropius-Bau
Niederkirchnerstraße 7
10963 Berlin

Mo. & Mi. bis So.
Do. 10-19 Uhr
www.museumsportal-berlin.de

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