Nur einmal kreuzten sich die Wege der beiden Künstler und doch lassen sich ihre Werke in interessanter Weise gegenüber stellen. Nolde ging 1900, wie so viele Künstler seiner Zeit, zum Studium nach Paris und lernte dort die junge, noch unverheiratete Künstlerin Paula Modersohn-Becker kennen. Zum ersten Mal nach ihrer Begegnung in Paris treffen die beiden Künstler nun erneut aufeinander. Die Ausstellung zeigt 70 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Drucke, allem voran Werke aus Bremer Häusern und der Nolde-Stiftung in Seebüll.
Beide streben – jeder auf seine individuelle Art – nach Wahrheit, Einfachheit, dem Wesen auf die Spur zu kommen. Beiden Künstlern gemeinsam ist, die Tiefe und das Einzigartige des Menschen herauszuarbeiten. So steht im Fokus aller ausgestellten Kunstwerke der Mensch, ein Motiv, das beide über ihr gesamtes Schaffen faszinierte. Besonders bei Emil Nolde, der bekannt für seine farbgewaltigen Blumenbilder und Landschaften ist, überraschen die naturalistischen Figurenbilder sowie die Tatsache, dass das Motiv Mensch den Großteil seiner Werke prägt.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind die Aktbilder von Paula und Emil, die während ihres Aufenthaltes in Paris um 1900 entstanden sind. Weitere Themenbereiche sind u.a. Porträt, Paare und Kinder.
Die direkte Gegenüberstellung ermöglicht überraschende Einblicke in die Welt von zwei der bedeutendsten Kunstschaffenden der Moderne, die sich in dieser Ausstellung vor allem als eines offenbaren: als Figurenmaler.
Museen Böttcherstraße
Böttcherstraße 6–10
28195 Bremen
Di. bis So. 11-18 Uhr
www.museen-boettcherstrasse.de
Abb. links oben:
Paula Modersohn-Becker
Bildnis Lee Hoetger vor Blumengrund, 1906
© Museen Böttcherstraße,
Bremen
Rechts unten:
Emil Nolde Junge Dänin, 1913
© Nolde Stiftung Seebüll