Die Siebziger Jahre…erste Fast-Food-Ketten entstanden in den Großstädten und ein schwedisches Möbelhaus schrieb Design-Geschichte. James Bond wurde von Roger Moore verkörpert und in der Bundeswehr galt für kurze Zeit der „Haarerlass“. Im seit Jahrzehnten bestehenden Ost-West-Konflikt kam es zu Entspannung. Terrorismus, RAF und das Olympia-Drama von 1972 waren die Schattenseite. Der Glaube an einen endlos steigenden Lebensstandard erhielt durch zwei Ölkrisen einen ersten Dämpfer.
Junge Leute in Latzhosen engagierten sich lautstark gegen eine zunehmende Umweltzerstörung und setzten sich für „Atomkraft-nein Danke!“ ein. Unsere Gegenwart ist stark von dieser Epoche geprägt. Das Design von damals mutet auch heute noch durchaus modern an. Einstmals provokante Bewertungen zur deutschen Vergangenheit, zur Ökologie, Kernkraft oder Homosexualität haben längst ihre Brisanz verloren . Nicht einmal unser Pochen auf Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Umwelt ist eine Erfindung des 21. Jahrhunderts, sondern war schon in den Siebzigern angesagt.
Die Ausstellung zeigt einen Überblick über das Jahrzehnt von 1970-1980. Hauptthemen sind Politik und Gesellschaft, Konsum und Freizeit, aber auch Design, Musik, Kleidung, Fernsehen und Kino.
Gezeigt wird eine breite Auswahl an Alltagsgegenständen, Technik und Plakaten. Als besonderes Highlight gelten die Design-Objekte des legendären Luigi Colani.
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg im Schloss
Schlossplatz 1
26122 Oldenburg
Di. bis So. 10-18 Uhr
www.landesmuseum-ol.de
Abb. links: Luigi Colani,
Zockerstuhl,
1970er Jahre,
Foto: Sven Adelaide